Koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt
Die koronare Herzkrankheit, sie wird KHK genannt, entsteht durch verengte Herzkranzgefäße. In der Folge kommt es zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Herzens.
Ab einem bestimmten Ausmaß kommt es unter körperlicher oder seelischer Belastung zu Beschwerden wie Brustenge, Luftnot – auch als Angina pectoris bezeichnet.
Bei längerer Fortdauer der Erkrankung kommt es zu einer Schädigung des Herzens mit Folgen wie Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder dem plötzlichen Herztod.
Manchmal sind die Beschwerden für PatientInnen nicht eindeutig zu erkennen.
Von einem Herzinfarkt spricht man, wenn es bei der koronaren Herzkrankheit zu einem Gefäßverschluss kommt.
Sollte es trotz optimaler medikamentöser Therapie zu einem Fortschreiten der koronaren Herzkrankheit kommen, kann meist minimalinvasiv das betroffene Gefäßsegment mit einer Stentimplantation behandelt werden.
Beim Herzinfarkt ist die rasche Behandlung und Stentimplantation oft lebensrettend.
Herzinsuffizienz, Herzmuskelschwäche
Wenn es zu einer Herzmuskelschwäche kommt, pumpt das Herz nicht mehr richtig. Dieser Umstand wird auch als Herzinsuffizienz bezeichnet. Es kommt zu einer Sauerstoffunterversorgung des Körpers.
Typische Symptome sind Atemnot, Müdigkeit und Erschöpfungszustände, verminderte Belastbarkeit sowie Wassereinlagerungen.
Unterschiedliche Erkrankungen können zu einer Herzmuskelschwäche führen, etwa Bluthochdruck oder die Folgen eines Herzinfarkts.
Die Herzmuskelschwäche ist weit verbreitet, etwa jeder Fünfte der über 75-Jährigen leidet daran.
PatientInnen mit einer symptomatischen Herzmuskelschwäche haben eine deutlich erhöhte Sterblichkeit, daher ist eine korrekte Behandlung sehr wichtig.
Neben einer gesunden Lebensweise kommen dafür verschiedene Medikamente und in ausgewählten Fällen zusätzlich spezielle Herzschrittmacher zum Einsatz.
Bluthochdruck
Ist der Blutdruck dauerhaft zu hoch, spricht man von Bluthochdruck oder auch arterieller Hypertonie. In den meisten Fällen handelt es sich um eine sogenannte essentielle arterielle Hypertonie, ohne Grunderkrankung als Auslöser.
Neben der familiären Veranlagung sind vor allem Übergewicht, Alkoholkonsum, viel Salz in der Ernährung, zu wenig körperliche Bewegung und Stress die wesentlichen Faktoren für die Entstehung eines Bluthochdrucks.
Leider bleibt der Bluthochdruck oftmals lange unbehandelt, da er anfangs oft keine Beschwerden verursacht und erst durch die Vielzahl an Folgeschäden symptomatisch wird.
Bluthochdruck kann Ursache für Nierenerkrankungen, Minderdurchblutung im Kopf aber auch Gefäßverkalkung sein, die wiederum zur koronaren Herzkrankheit und im schlimmsten Fall zum Herzinfarkt führen kann.
Umso wichtiger ist daher das korrekte Blutdruckmanagement, sowohl in Bezug auf die richtige Blutdruckmessung aber auch besonders in Hinblick auf die medikamentöse Langzeittherapie.
Hier steht eine Vielzahl an verschiedenen Medikamenten zur Verfügung.
Durch unsere langjährige kardiologische Erfahrung gelingt es in den meisten Fällen, auch bei schwierig einzustellenden Blutdruckwerten einen effektiven Behandlungserfolg zu erzielen.
Herzklappenerkrankungen
Die Herzklappen sorgen dafür, dass das Blut nur in eine Richtung fließt. Bei einer Herzklappenerkrankung sind eine oder mehrere von insgesamt 4 Herzklappen entweder verengt, verkalkt oder undicht.
In seltenen Fällen sind Herzklappenerkrankungen angeboren, meistens gelten altersbedingte Veränderungen als Ursache. Bei länger anhaltender Beeinträchtigung der Herzklappenfunktion kommt es oft zu einer Pumpeinschränkung des Herzmuskels sowie Überlastung des Herzens.
Typische Symptome sind Kurzatmigkeit, eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit, Schwindel- sowie Schwächeanfälle. Weiters kann es zu Kollapszuständen, Wassereinlagerungen und Herzrhythmusstörungen kommen.
Je nach betroffener Herzklappe und Art des Herzklappenfehlers sind individuelle Behandlungsschritte notwendig. Bei leichten Formen reichen regelmäßige Kontrollen aus, bei schweren Verläufen ist oftmals ein Eingriff notwendig.
Neben der klassischen Herzklappenoperation ist zuletzt der Stellenwert von Katheter gestützten Herzklappeneingriffen deutlich gestiegen.
Durch unsere Tätigkeit als interventionelle Kardiologen im Herzkatheterlabor im Klinikum Wels ist der für Sie richtige Therapieansatz gewährleistet.
Herzrhythmusstörungen
Herzrhythmusstörungen ist der Überbegriff für eine große Anzahl an Erkrankungen des elektrischen Erregungsbildungs- und Leitungssystems.
Einerseits können langsame Rhythmusstörungen, andererseits auch schneller Herzschlag auftreten. Oft kommt es zu periodischen oder kurz anhaltenden Episoden von Herzrasen oder Herzstolpern. Weitere Symptome sind Ohnmachtsanfälle mit Bewusstlosigkeit.
In den meisten Fällen ist aufgrund der oft kurz anhaltenden Rhythmus-problematik die Aufzeichnung eines Langzeit - EKG’s erforderlich.
Je nach vorhandener Rhythmusstörung stehen neben der medikamentösen Therapie auch weiterführende invasive Behandlungsmöglichkeiten – die sogenannte Ablationsbehandlung – zur Verfügung.
Oftmals ist auch zur Vorbeugung einer Gerinnselbildung im Herzen aufgrund der detektierten Rhythmusstörung eine blutverdünnende Therapie zu empfehlen.